Zeitzeuginnen-Geschichte

Jetzt darf ich es endlich verraten: Ich durfte für die Begegnungsstätte Alte Synagoge in Wuppertal eine Zeitzeuginnen-Geschichte für Kinder schreiben, die bald als Buch erscheinen wird. Und zwar über Renate Inow, ein einstiges Mädchen aus Elberfeld, das 1939 mit dem Kindertransport nach London geflohen ist. Dort lebt Renie Inow, wie sie sich heute nennt, heute noch.

Montag wurde sie 95 Jahre alt – und am Sonntag gab es in der Gedenkstätte eine kleine Feier anlässlich ihres Geburtstags. So durfte ich auch in der schönen Bücherei der Einrichtung aus meinem Mansukript lesen und schon ein wenig neugierig auf das Buch machen.

Leider konnte Renie Inow bei der Geburtstagsfeier nicht dabei sein, so habe ich am Montag noch einmal mit ihr telefoniert. Und meinen Lesungsblumenstrauß reiche ich ihr mit einem dicken Glückwunsch virtuell weiter. … und jetzt vorfreue ich mich sehr auf das Buch. Dann werde ich auch mehr über meine Arbeit an diesem Projekt berichten.

Foto: Andrea Behnke

Lesung und Workshop

… und auch von dieser Veranstaltung vor den Sommerferien wollte ich gerne noch erzählen: Im Rahmen der Reihe „Wie fühlen sich Rassismus und Ausgrenzung an?“ wurde ich von der Intergrationsagentur der Diakonie Essen und dem Essener Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur an eine Realschule eingeladen. Dort gab es ein Doppelpack, bestehend aus einer Lesung aus „Die Verknöpften“ und einer anschließenden Schreibwerkstatt, in der es um Miteinander und Demokratie ging.

Es war eine neugierige und aktive 6. Klasse, in der ich da sein durfte. Für viele war die NS-Geschichte neu, viele wussten nur wenig oder gar nichts über die Verfolgung der Jüdinnen und Juden. Vieles aus der Lesung floss so auch in die Texte, die in der Schreibwerkstatt entstanden sind. Berührende Texte, persönliche Geschichten wurden geschrieben – aber natürlich auch viel fabuliert. Ich finde diese Verbindung von Lesung mit anschließender Werkstatt immer sehr bereichernd.

Das größte Kompliment für mich an jenem Tag kam von einem Mädchen: „Ich habe mich bislang nicht für Politik interessiert, mag auch das Fach nicht. Aber jetzt möchte ich mehr wissen – auch über früher. Kommen Sie noch mal wieder?“ … Sehr gerne, natürlich!

Foto: Andrea Behnke

Lesung am Berufskolleg

Ich berichte hier auf dem Blog seit geraumer Zeit nicht mehr über jede meiner Lesungen – dazu findet man auf meinem Instagram-Account mehr. Aber besondere Lesungserlebsnisse möchte ich weiterhin vorstellen. Und die Lesung an einem Berufskolleg in Solingen war so eines.

Aus Bilderbüchern lese ich eigentlich vor Kindern der 1. Klasse, je nach Buch auch vor Zweitklässlerinnen und Zweitklässlern und vielleicht vor deren Eltern oder Großeltern. Dieses Mal saßen jedoch nur Erwachsene im Publikum, als ich mein Buch „Was ist nur mit Opa los?“ auspackte. Es waren angehende Erzieherinnen und Erzieher ganz unterschiedlichen Alters.

Auf dem Stundenplan in Deutsch stand zu dem Zeitpunkt das Thema „Leseförderung“. Und da Bilderbücher dabei eine große Rolle spielen, hatte die Lehrerin die schöne Idee, eine Autorin einzuladen, die eine Bilderbuchlesung macht. In dem Fall also mich.

Mir hat es großen Spaß gemacht, vor den Pädagoginnen und Pädagogen in spe zu lesen. Und vor allem im Anschluss an die Lesung mit ihnen über Leseförderung zu reden und ihre Fragen zu beantworten. Dem Rattenopa tat die Abwechselung auch sehr gut ;-)

Foto: Andrea Behnke

Förderung der Krupp-Stiftung

Ich freue mich doppelt: Denn zum einen habe ich von der „Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung“ im Rahmen des Projekts „150 Jahre Villa Hügel – 150 Projekte fürs Ruhrgebiet“ eine Förderung für eine Idee bekommen, die ich schon länger mit mir herumtrage. Und zum anderen durfte ich diese Idee im Rahmen einer Pressekonferenz am letzten Donnerstag in Essen vorstellen. Das war für mich eine besondere Wertschätzung meiner Arbeit.

Was ich plane, werde ich natürlich noch nicht komplett verraten – nur so viel: Es sind 20 Geschichten rund um den historischen Bochumer Nordbahnhof. Ich werde einen literarischen Streifzug von der Gründung 1874 bis in die 2000er Jahre machen – mit dem Schwerpunkt auf der NS-Zeit. Wohin mich das dann führen wird? Da bin ich selbst noch sehr gespannt.

Genau das ist das Wundervolle an so einer Förderung: Als Freiberuflerin kann man dann ohne den Marktdruck arbeiten, man kann sich ausprobieren und sich Zeit nehmen. Dafür danke ich der Stiftung sehr!

Auf dem Foto ist die Villa Hügel zu sehen, in der auch die Pressekonferenz stattgefunden hat.

Foto: Andrea Behnke

Geschichte in Einfacher Sprache

„Erika, die Puppe und das Lächeln – so heißt die Geschichte, die ich für den Wettbewerb „Kunst der Einfachheit – Geschichten in Einfacher Sprache“ der Lebenshilfe Berlin geschrieben habe. Das diesjährige Motto war „Heimat“ – und dieses Thema hat mich bewogen mitzumachen. Ich habe eine Geschichte zur Flucht im Zweiten Weltkrieg geschrieben. In Einfacher Sprache schreibe ich ohnehin gerne – ich finde es wichtig, dass Literatur barrierefrei ist. So habe ich auch einen Roman  in Einfacher Sprache (Glück wächst im Blumentopf) geschrieben, der in der Edition Naundob erschienen ist.

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