Lesungs-Herbst

Im Herbst sind immer viele Lesungen, so war es auch in diesem Jahr. Über die einzelnen Lesungen berichte ich meistens bei Instagram. Ich war an vielen Schulen und habe in Büchereien gelesen.

So war ich zum Beispiel bei Lesungen im Rahmen der Interkulturellen Woche und beim Vorlesetag. Auch das Heimspiel fand zum zweiten Mal statt: Hier waren in einer Woche im November 40 Kolleginnen und Kollegen aus dem Ruhrgebiet in Dortmund, Bochum, Essen, Oberhausen und Gladbeck zu Lesungen unterwegs – organisiert vom Literaturbüro.

Ein Highlight war zudem ein Projekt der Stadtteilbücherei Altenessen: Hier durfte an zwei Tagen mit zwei vierten Klassen zum Buch „Der Duft von Apfelkuchen“ arbeiten. Vor jeder Klasse gab es eine Lesung, und danach haben wir zusammen geschrieben. Ermöglicht wurde das Projekt durch das Programm „Demokratie Leben“.

Foto: Andrea Behnke

Anthologie

„… Die Wespen sind in diesem Jahr eine Plage. Besoffene Wespen. Abgefüllt mit zu viel Sonne. Wespen mögen den Spätsommer. Hedwig und Erika mögen ihn auch. …“ Das ist ein Auszug aus meiner Geschichte „Faltenrock und Sonnenbrille“, die gerade in der Anthologie „Abenteuer. Geschichten in Einfacher Sprache“ erschienen ist – herausgegeben von der Lebenshilfe Berlin. Gestaltet wurde das Buch von der Kunstwerkstatt der Lebenshilfe.

In meiner Geschichte geht es um zwei ältere Frauen, die irgendwo im Ruhrgebiet nebeneinander wohnen – und jetzt das erste Mal gemeinsam Urlaub an der Nordsee machen.

Es ist mir ein Anliegen, Literatur auch Menschen zugänglich zu machen, die aus verschiedenen Gründen nicht so gut lesen können. Daher freue ich mich, dass es das Buch auch als Hörbuch gibt. Es ist das zweite Mal, dass ich mit einer Geschichte in dieser schönen Sammlung vertreten bin.

Foto: Andrea Behnke

Buchmesse 2025

Ein langer Tag: Gestern bin ich morgens ganz früh nach Frankfurt zur Messe gefahren – und dank der Deutschen Bahn war ich abends erst richtig spät wieder daheim. Es war ein voller Tag: Morgens habe ich meine Verlage besucht, am Nachmittag Kolleginnen getroffen, Messeluft geschnuppert und mich in Veranstaltungen gesetzt.

Worüber ich mich gefreut habe: dass meine Bücher an den Verlagsständen ausgestellt waren. „Die Verknöpften“ beim Verlag Monika Fuchs – das war das erste „Live-und-in-echt“-Treffen, das ich mit der Verlegerin hatte. Dann „Der Duft von Apfelkuchen“ beim Verlag Hentrich & Hentrich, meine Neuerscheinung „Bahnhof Nord“ beim Klartext-Verlag und „Frieda und das Glück der kleinen Dinge“ (schon lange auf dem Markt) beim Südpol-Verlag. Es waren allesamt wertschätzende und inspirierende Verlagsbegegnungen.

Messe-Melancholie

Auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage (und auch an anderen Orten) habe ich spannende Lesungen und Podiumsgespräche gehört. Das waren für mich erholsame und anregende Oasen, denn ansonsten war ich ein bisschen nachdenklich gestimmt und muss auch heute noch meine Gedanken sortieren.

Mein Gefühl ist, dass gerade die Kinderbuch-Messehalle, die früher immer eng gestellt war, sehr luftig daherkommt in diesem Jahr: weniger Verlage, somit auch weniger Verlagsvielfalt. Weniger kleine Verlage. Immer mehr Verlagszusammenschlüsse, kleine gehen in großen Häusern auf, bis die Marken verschwinden. Weniger Wagnisse. Umso froher bin ich über meine Buchzuhause (ja, diese Mehrzahl gibt es ;-).

Die gestrigen Treffen und Gespräche waren schön. Dennoch machte sich auch eine leichte Traurigkeit breit. Und das, obwohl ich gar nicht in der riesigen Romantasy-Halle war. Auch bei den Kolleginnen-Treffen wurde klar: Die Branche ändert sich. Wird noch schnelllebiger, alles konzentriert sich mehr. Die breiten Gänge auf der Messe waren da ein Sinnbild.

Foto: Andrea Behnke

Marle und die Glaskugel

Eine neue Hörgeschichte! Am Sonntag läuft „Marle und die Glaskugel“ in der Sendung „Kakadu“ des Deutschlandfunk Kultur, gelesen von der Schauspielerin Caroline Haupt. Die Geschichte ist im Anschluss an die Sendung als Podcast online nachzuhören.

Marle ist mit ihrer Mutter umgezogen – mitten in der 4. Klasse, wo schon alle Freundschaften stark wie Bagger haben … Seit sie in dieser neuen Stadt wohnt, hat sie das Gefühl, in einer Glaskugel zu hocken, staubflockenklein. Alle anderen sind draußen. Irgendwann bekommt die Kugel jedoch einen Riss …

Foto: Andrea Behnke

Talenttage sind Demokratietage

Nächste Woche starten die Talenttage Ruhr – und ich freue mich, dass ich zum 4. Mal mit Lesungen dabei sein kann. In diesem Jahr gibt es eine Besonderheit: Die Talenttage haben einen Schwerpunkt im Bereich Demokratiebildung.

Daher werde ich zwei Doppellesungen an Schulen aus meinem Kinderroman „Die Verknöpften“ und eine Doppellesung aus „meinem Kinderroman Flaschenpost in Sütterlin“. Beide Bücher eignen sich nicht nur zur Leseförderung, sondern auch für die politische und historische Bildung. Und eben für die Demokratiepädagogik.

Außerdem wird es eine Doppellesung aus meinem Buch „Blütenschwestern“ geben – das ist inzwischen ein „Talenttage-Klassiker“. Denn in dem Kinderroman spielen nicht  Gefühle eine große Rolle, sondern auch Stärken, Wünsche und Leidenschaften.

Die Talenttage Ruhr sind eine jährliche Veranstaltungsreihe der Stiftung Talentmetropole für junge Menschen (von Kita-Kindern bis Jugendlichen), die sich in vielen Formaten ausprobieren können. Unter anderem gibt es auch Workshops – und eben Lesungen.

Ich bin schon gespannt auf die Begegnungen!

Fotos: Andrea Behnke