Lesungen „Der Duft von Apfelkuchen“

Ende des Jahres ist das Buch „Der Duft von Apfelkuchen“ im Verlag Hentrich & Hentrich erschienen (illustriert von Andrea Hold-Ferneck), das ich im Auftrag der Begegnungsstätte „Alte Synagoge Wuppertal“ geschrieben habe. In dem Buch erzähle ich die wahre Geschichte von Renate Inow, einem jüdischen Mädchen, das 1939 aus Deutschland mit einem Kindertransport geflohen ist. Gedacht ist das Buch für Kinder ab der 4. Klasse.

Im letzten Jahr hatte ich schon zwei öffentliche Lesungen aus dem Buch sowie eine Lesung plus Schreibwerkstatt an einer Realschule (6. Klasse) – vor . Inzwischen gab es eine weitere Familienlesung, organisiert von der Caritas Bochum und der Integrationsagentur der Jüdischen Gemeinde Bochum – Herne – Hattingen (ZIVA). Und ich hatte jetzt auch Veranstaltungen in Grundschulen, was mich sehr freut. Im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ war ich für die Integrationsagentur der Diakonie Essen in einer Grundschule und habe zweimal vor jeweils zwei 4. Klassen gelesen.

Arbeit mit Grundschulkindern

Letzte Woche war ich erneut in Essen: Organisiert vom „Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur“ durfte ich ein dreiteiliges Projekt zum Buch durchführen: Als Auftakt gab es eine Lesung vor zwei vierten Klassen – wunderbar war, dass die Klassenlehrerinnen zur Vorbereitung schon mit den Kindern über die NS-Zeit gesprochen haben. Im Anschluss bzw. am nächsten Tag führte ich mit jeder Klasse einen Schreibworkshop durch, der sich thematisch an die Lesung anschloss. Gefördert wurde das Projekt vom Förderprogramm NRWeltoffen der Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus. 

Oftmals gibt es Vorbehalte und Fragen: Kann man Lesungen zur NS-Zeit schon mit jüngeren Kindern machen? Die Mitarbeiterinnen des Jüdischen Museumn Westfalen, für das ich ebenfalls eine Kinderbuch geschrieben habe, und der „Alten Synagoge Wuppertal“ sind sich sehr sicher, dass man das nicht nur kann – sondern dass es sogar sehr wichtig ist. Meine Erfahrungen bestätigen das. Die Kinder waren allesamt sehr interessiert und empathisch. Und mich haben die Lesungen und Workshops in den Grundschulen sehr beflügelt.

Das Schöne: Es wird bald noch ein weiteres Projekt in einer Grundschule geben. Ich freue mich darauf – und bedanke mich jetzt schon mal bei allen, die meine Arbeit unterstützen!

Foto: Verein zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur Essen

Premierenfeier

Buchpremiere – und zwar eine mit Gänsehaut. Im Dezember wurde in der Begegnungsstätte „Alte Synagoge“ in Wuppertal das offizielle Erscheinen von „Der Duft von Apfelkuchen“ gefeiert.

Und Renie Inow, über deren Kindheits-, Familien- und Fluchtgeschichte ich in dem Buch  geschrieben habe, wurde per Zoom aus London zugeschaltet. So konnte die inzwischen 95-Jährige Zeitzeugin bei der Lesung. Das hat sie und mich sehr glücklich gemacht. Überhaupt war es sehr feierlich: mit wundervollem Cellospiel von Magdalena Wulf und vielen Gästen …

Gerne mache ich auch an anderen Orten Lesungen – gerne in Verbindung mit Schreibwerkstätten. Das Buch richtet sich vor allem an Kinder ab Ende der 3. Klasse bis zur 5. Klasse. Erschienen ist es im Verlag Hentrich & Hentrich, herausgegeben von Ulrike Schrader für den Trägerverein der „Alten Synagoge“ Wuppertal.

Foto: Andrea Behnke

Heimspiel

Heimspiel – so heißt ein neues Kinder- und Jugendbuchfestival im Ruhrgebiet. Organisiert wird es vom Literaturbüro Ruhr, unterstützt von vielen Förderern und Sponsoren. So konnten im November 30 Autorinnen und Autoren „von hier“ in Schulen in Bochum, Dortmund und Essen lesen. 60 Lesungen waren es insgesamt!

Auch ich war mit drei Lesungen dabei: an einer Grundschule in Bochum, einer Gesamtschule in Dortmund und einer Förderschule in Essen. Zweimal habe ich aus „Flaschenpost in Sütterlin“ und einmal aus „Blütenschwestern“ gelesen. Schöne Begegnungen waren das, mit viel Austausch und vielen Fragen, mit Nachdenklichem und Freudebringendem.

Viele der Kinder haben zuvor noch nie eine Lesung erlebt. Umso schöner, dass jetzt so viele Kinder im Ruhrgebiet mitbekommen konnten, dass Lesungen so viel mehr sind als „Dasitzen und Zuhören“. Das Beste: Im nächsten Jahr geht es weiter. Da wird das Heimspiel in die nächste Runde gehen.

Ein Dankeschön an alle Beteiligten: an die Organisatorinnen, die Veranstalterinnen, die Unterstützer, die Lehrkräfte … und natürlich die Schülerinnen und Schüler!

Foto: Andrea Behnke

Meine Jury-Zeit

Letzte Woche war die Preisverleihung des Gustav-Heinemann-Friedenspreises für Kinder- und Jugendbücher, der jährlich vom Land NRW verliehen wird. Sie fand in der Alten Synagoge in Essen statt.

Betreut wird der Preis von der Landeszentrale für politische Bildung – und die Preisträgerinnen und Preisträger wählt eine unabhängige Jury aus. Ich hatte die Ehre, dieser Jury vier Jahre angehören zu dürfen: Vier Preisbücher habe ich mit ausgewählt. Mit der Auszeichnung der Graphic Novel „Emmi Arbel“ von Barbara Yelin geht meine Juryarbeit nun zu Ende.

Ich fand die Zeit sehr spannend und möchte die Erfahrungen nicht missen. Die Jurysitzungen waren bereichernd, weil dort aus verschiedenen Blickwinkeln auf die Literatur geschaut wird: mit Lehrerinnenaugen, aus literaturwissenschaftlicher und literaturdidaktischer Sicht, aus der Perspektive der Friedens- und Konfliktforschung und, und, und … Ich war als Kinderbuchautorin dabei. Die Diskussionen waren wertschätzend und interessant.

Jetzt freue ich mich aber auch, dass ich wieder „frei“ schreiben kann. Denn wenn die Verlage im November die ersten Pakete mit Buchvorschlägen einschickten, hieß es: Lesen und auswählen. Da ich mich thematisch beruflich mit meinem Schreiben auch rund um Krieg und Frieden, Zivilcourage und Miteinander tummle, haben die vielen, vielen Bücher mich auch schon Mal von meinen eigenen Ideen abgebracht.

Ich bin glücklich und auch ein bisschen stolz, dass vier Runden in dieser tollen Jury mitwirken durfte. Und jetzt darf ich wieder ohne „Hintergedanken“ lesen … und bin sehr gespannt auf das kommende Preisbuch! Meine Daumen sind gedrückt.

Foto: Andrea Behnke

Schreibwerkstätten rund um neues Buch

Das Buch ist noch gar nicht erschienen – aber ich durfte schon zweimal daraus lesen: Die Rede ist von „Der Duft von Apfelkuchen“. Das ist die Lebensgeschichte der Zeitzeugin Renie Inow, die als Renate in Wuppertal aufgewachsen und dann mit dem Kindertransport nach England geflohen ist. Diese Geschichte durfte ich für die Begegnungsstätte „Alte Synagoge Wuppertal“ für Kinder erzählen – sie wird bald im Verlag Hentrich & Hentrich als Kinderbuch erscheinen.

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