Ein langer Tag: Gestern bin ich morgens ganz früh nach Frankfurt zur Messe gefahren – und dank der Deutschen Bahn war ich abends erst richtig spät wieder daheim. Es war ein voller Tag: Morgens habe ich meine Verlage besucht, am Nachmittag Kolleginnen getroffen, Messeluft geschnuppert und mich in Veranstaltungen gesetzt.
Worüber ich mich gefreut habe: dass meine Bücher an den Verlagsständen ausgestellt waren. „Die Verknöpften“ beim Verlag Monika Fuchs – das war das erste „Live-und-in-echt“-Treffen, das ich mit der Verlegerin hatte. Dann „Der Duft von Apfelkuchen“ beim Verlag Hentrich & Hentrich, meine Neuerscheinung „Bahnhof Nord“ beim Klartext-Verlag und „Frieda und das Glück der kleinen Dinge“ (schon lange auf dem Markt) beim Südpol-Verlag. Es waren allesamt schöne Verlagsbegegnungen, die mich gefreut haben.
Messe-Melancholie
Auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage (und auch an anderen Orten) habe ich spannende Lesungen und Podiumsgespräche gehört. Das sind für mich immer Oasen.
Denn ansonsten bin ich ein bisschen nachdenklich gestimmt und muss meine Gedanken noch sortieren. Mein Gefühl ist, dass gerade die Kinderbuchhalle, die früher immer eng gestellt war, sehr luftig daherkommt in diesem Jahr: weniger Verlage, somit auch weniger Verlagsvielfalt. Weniger kleine Verlage. Immer mehr Verlagszusammenschlüsse, kleine gehen in großen Häusern auf, bis die Marken verschwinden. Weniger Wagnisse. Umso froher bin ich über meine Buchzuhauses (ja, diese Mehrzahl gibt es). Ich spürte bei aller Euphorie – durch die anregenden Gespräche- auch eine leichte Traurigkeit. Und das, obwohl ich gar nicht in der riesigen Romantasy-Halle war.
Auch bei den Kolleginnen-Treffen wurde klar: Die Branche ändert sich. Wird noch schnelllebiger, alles konzentriert sich mehr. Die breiten Gänge auf der Messe waren da ein Sinnbild.
Foto: Andrea Behnke