Bahnhof Nord in Bochum: Eröffnet 1874, hielt hier rund 100 Jahre später, im Jahr 1979, der letzte Personenzug. Der Bahnhof hat ein Jahrhundert Geschichte geschrieben.

Eine besonders schreckliche Geschichte war es im Nationalsozialismus. Da wurde der Bahnhof Schauplatz von Deportationen, von Ankünften von Zwangsarbeitenden und politischen Gefangenen, nahm Geflüchtete in Empfang …
Hoffnungen und Wünsche, Sorgen und Ängste und ganz viel Leid … All das hat dieser Bahnhof, der inzwischen ein Gedenkort geworden ist, erlebt.
Mein Buch
„Bahnhof Nord. Kurzroman aus dem Ruhrgebiet“ – so heißt das Buch, das ich über genau diesen Bahnhof geschrieben habe (gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung). In 40 Episoden erzähle ich von Menschen, die den Bahnhof ganz unterschiedlich erlebt haben. Von Menschen, die freiwillig in einen Zug gestiegen sind oder die dazu gezwungen wurden. Die Bochum als Wahlheimat auserkoren haben oder nach Bochum fahren mussten.

Immer wieder sind es auch Kinder, die in den Geschichten am Gleis stehen. Viele von ihnen wurden zu unterschiedlichen Zeiten verschickt, Schulen wurden evakuiert oder die Eltern suchten in Bochum ihr neues Glück. Es sind Momentaufnahmen, die sich zu einem Mosaik zusammenfügen.
In Magdalenas Kopf drehte sich alles wie das Karussell auf der Kirmes. Schnell, immer schneller, bis der Zug einfuhr …
aus: „Bahnhof Nord“
Andrea Behnke
Bahnhof Nord. Ein Kurzroman aus dem Ruhrgebiet
Covergestaltung von Guido Klütsch
Klartext 2025